Staatliche Leistungen für Familien
- Kindergeld. Das Kindergeld stellt die grundlegende Versorgung Ihres Kindes sicher.
- Mutterschaftsleistungen.
- Elterngeld.
- Steuerentlastung.
- Unterhaltsvorschuss.
- Kinderzuschlag.
- Bildung und Teilhabe.
- Bundesstiftung Mutter und Kind.
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Was sind die Ziele der Familienpolitik?
Welche Ziele werden in der Wissenschaft genannt? – Auch in der Wissenschaft werden die Ziele der Familienpolitik diskutiert und Zielsystematiken entwickelt. Beispielsweise findet Kaufmann (2002) in einer international und historisch breiten Analyse acht verschiedene Ziele bzw. Motive der Familienpolitik:
- das Ziel, die Institution Familie als eigenen Wert zu schützen (was sich oft auf traditionelle Familienformen beschränkt)
- die Erhöhung der Geburtenrate
- eugenische Ziele, sprich Einflussnahme auf die Erbanlagen (vor allem erste Hälfte des 20. Jahrhunderts)
- wirtschaftliche Ziele (Humankapital ausbilden)
- gesellschaftliche Ziele (Sicherung von Familie als Träger der Gesellschaft)
- sozialpolitische Ziele (Armutsreduzierung und Lastenausgleich)
- frauenpolitische Ziele (Gleichstellung) und
- kindliches Wohlbefinden
Nur drei der acht von Kaufmann identifizierten historischen Ziele adressieren Eltern oder Kinder direkt, während die anderen Ziele Familien teilweise instrumentalisieren. Anders die Akademiegruppe “Zukunft mit Kindern” (2012), die von den beiden großen deutschen Akademien der Wissenschaften Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen getragen wird.
Diese hat in ihren Empfehlungen das “kindliche und elterliche Wohlbefinden als primäres familienpolitisches Ziel” (Akademiegruppe Zukunft mit Kindern 2012: S.37) genannt. Dabei werden gesellschaftliche Ziele wie der “Anstieg der Geburtenzahl, die Förderung spezifischer Familienmodelle, die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern oder eine Steuerung von Migrations- und Arbeitsmarktentwicklung” identifiziert, die jedoch hierarchisch als nachgeordnete Ziele von Familienpolitik eingeordnet werden.
Das Ziel des Wohlbefindens von Kindern und Eltern macht vor allem deutlich, wer im Mittelpunkt der Familienpolitik steht, inhaltlich bedarf es jedoch einer tiefergehenden Ausarbeitung. Eine entsprechende sozialwissenschaftliche Konzeption des kindlichen Wohlbefindens haben Bradshaw et al.
2006) entwickelt. Diese Konzeption wurde in mehreren UNICEF-Studien (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) empirisch im internationalen Vergleich angewendet und dadurch auch popularisiert (u.a. Bertram 2008). Diese umfasst die sechs Dimensionen, also gewissermaßen Teilziele der Familienpolitik: (1) materielles Wohlbefinden, (2) Gesundheit und Sicherheit, (3) Bildung, (4) Beziehungen zu Gleichaltrigen und zu Familie, (5) Verhalten und Risiken sowie (6) das subjektive Wohlbefinden.
Ein Vorteil dieser Konzeption ist, dass sich die einzelnen Dimensionen messen und vergleichen lassen. Beispielsweise sind die skandinavischen Länder beim materiellen Wohlbefinden im Ländervergleich gut, in der Dimension Beziehungen und Zeit mit der Familie jedoch nur im Mittelfeld.